Joe Gomez Liverpool 2018-19

Joe Gomez: Liverpools flexibler NxGn-Innenverteidiger

Der positive Einfluss, den Alisson und Virgil van Dijk auf die einst so wacklige Defensive des FC Liverpool hatten, steht außer Frage. Das millionenschwere Duo genießt bei Fans und auch Experten hohes Ansehen, sie sind Hauptverantwortliche dafür, dass die Reds in dieser Premier-League-Saison erst sechs Gegentore kassiert haben.

Doch im Schatten von Alisson und van Dijk ging die rasante Entwicklung eines anderen Defensivspielers beinahe unter. Die von Joe Gomez.

Nach seinem verheißungsvollen Start bei Liverpools erster Mannschaft erlitt Gomez eine schwerwiegende Knieverletzung - nur wenige Tage, nachdem Jürgen Klopp das Traineramt von Brendan Rodgers übernommen hatte.

Eine Serie von Rückschlägen führte dann dazu, dass Gomez in Klopps erster kompletter Saison in Liverpool lediglich drei Einsätze im FA Cup absolvierte. In der Saison 2017/18 etablierte sich der Youngster dann aber in den Plänen seines deutschen Coaches, überzeugte zunächst als Rechtsverteidiger, letztlich aber auch als Innenverteidiger.

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Gomez, inzwischen fester Bestandteil der englischen Nationalmannschaft, spielt pro Partie im Schnitt 60 Pässe, bringt 85 Prozent an den Mitspieler. Zudem hat er bereits sieben Schlüsselpässe gespielt - und übertrifft damit so manchen Mittelfeldspieler in der Premier League.

Gut ausbalanciert, schnell und dominant in Eins-gegen-Eins-Duellen, erhielt Gomez zur Belohnung für seine starken Leistungen einen neuen Sechsjahresvertrag. Und Klopp stellte kürzlich heraus, was seinen Schützling so stark macht.

"Seine Vielseitigkeit macht ihn noch wertvoller," sagte Klopp. "Er kann Innenverteidiger in fast jedem System spielen, dazu beide Außenverteidigerpositionen."

"Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass er schon jetzt einer der besten Verteidiger Englands ist. Und die Tatsache, dass er immer noch sehr jung ist und so viel Potenzial zu weiterer Verbesserung und Entwicklung hat, ist einfach aufregend.

“Ich habe ihn zuletzt als 'nettesten Jungen des Planeten' außerhalb des Platzes bezeichnet - und das meine ich auch so. Er ist so bescheiden, so bodenständig, dass es eine Freude für mich, meinen Trainerstab und die anderen Spieler ist, tagtäglich in Melwood mit ihm zu arbeiten."

Und Klopps Einschätzungen werden geteilt von Rio Ferdinand, dem früheren Kapitän der englischen Nationalmannschaft. Der ist überzeugt, dass sein Landsmann die richtige Einstellung hat.

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"Er hatte früh eine schwere Verletzung, hat aber Charakter gezeigt und ist zurückgekommen", sagte Ferdinand. "Das ist seine erste volle Saison. Und ja, er wird positionsspezifisch noch Fehler machen, weil er ein junger Verteidiger ist und junge Verteidiger machen eben Fehler. Aber er macht nicht viele.

"Er hat tolle Grundlagen: die Geschwindigkeit, die Kraft, die Hingabe, er ist aggressiv, bleibt unter Druck cool und ist großartig am Ball. Er kann zudem mit beiden Füßen spielen und seine Stellungsfehler macht er meist mit seiner Schnelligkeit wieder wett.

"Aber dieser Junge ist für mich auf dem Weg, der beste Verteidiger zu werden, den wir in England haben. Ich halte extrem viel von ihm. Er ist gelassen, cool - und das braucht man, wenn man unter Druck ist."

Zuletzt wurde Gomez' Aufstieg von einer Verletzung ausgebremst. Und dennoch: In der zweiten Saisonhälfte könnte er sich vom Talent zu einem der besten Innenverteidiger Europas entwickeln. Mit einigen großen Titeln in Aussicht.