In der 45. Minute des LaLiga-Spiels zwischen Barcelona und Granada am Sonntag stand Xavi auf, drehte sich um, schrie vor Wut und schlug auf seinen Platz auf der Bank ein. Er hatte guten Grund für seinen Frust: Barça hatte wieder einmal ein billiges Tor kassiert. Abstiegskandidat Granada durfte ungestört den rechten Flügel entlangschlendern, den Ball in die Mitte spielen und dann am amtierenden La-Liga-MVP Marc-André ter Stegen vorbei abschließen.
Das Spiel endete schließlich 3:3, ein weiterer miserabler Abend in einer miserablen Saison für den spanischen Titelverteidiger. Barça taumelt durch diese Saison und verabschiedet sich Stück für Stück aus dem Titelrennen, während Real Madrid immer weiter davonzieht.
Auch in der Champions League wartet eine harte Nuss: Im Achtelfinale steht ein kniffliges Duell mit Napoli an, und selbst bei einem Sieg ist es schwer vorstellbar, dass Barça am Ende den Europapokal im Wembley-Stadion gewinnen wird.
Das hat Spuren beim Trainer hinterlassen - mit Stühlen und allem Drum und Dran. Xavi hat über den Schaden gesprochen, den der Job an seiner Psyche angerichtet hat, und über die Nebenwirkungen des unglaublichen Drucks, das Gesicht einer der größten Marken der Welt zu sein. Auch Klubpräsident Joan Laporta verliert zusehends die Geduld.
Daher wäre es besser, wenn Xavi schon jetzt ginge, statt bis zum Sommer zu warten. Barça steckt in der Klemme - und der Mann, der den Klub führen soll, auch.
Jetzt geht es auch um den Menschen Xavi. Ihn sofort gehen zu lassen, ist die einzig richtige Entscheidung.