Man muss eine Fehleinschätzung auch zugeben können. Und dem Autor dieser Zeilen ist eine unterlaufen. Hier steht nämlich schwarz auf weiß über Jude Bellingham: "Er wird künftig nicht mehr das Gesicht und der Star der Mannschaft sein wie beim BVB, sondern nur noch einer von vielen sehr guten, hoch talentierten Profis."
Richtig ist lediglich noch, dass es bei Real Madrid auch zehneinhalb Monate nach dem zitierten Kommentar viele sehr gute, hoch talentierte Profis gibt. Das Gesicht und der Star der Mannschaft ist aber Bellingham. Eindeutig sogar.
Dessen Superlativ-Leistungen waren schon bei Borussia Dortmund nur schwer in Worte zu fassen, da sie so herausragend waren und vieles von dem, was früher einmal war, in den Schatten stellten. Seit er in Madrid spielt, und auch tatsächlich vom frühesten Beginn an, führt der 20-Jährige diese Leistungen einfach fort - als gäbe es nichts leichteres.
Man muss sich schlicht nur einen Auszug der zahlreichen Belege vor Augen führen: Bellingham steht in seiner ersten Saison als Spieler beim selbst ernannten größten Klub der Welt derzeit bei 21 Toren und zehn Vorlagen nach 36 Pflichtspielen. Zwar spielt er in Madrid wie zu seiner finalen Phase beim BVB deutlich offensiver als noch zum Start seiner Profikarriere. Doch Bellingham ist ja kein Stürmer. Und dennoch legt er diese Werte auf. In der Primera División hat nur Artem Dovbyk vom FC Girona, ein Stürmer, häufiger getroffen - einmal mehr.