WAS IST PASSIERT? Jordan Henderson hat sich im Interview mit The Athletic für seinen Wechsel nach Saudi-Arabien gerechtfertigt. Der ehemalige Kapitän des FC Liverpool erklärte unter anderem, dass er nicht mehr das Gefühl hatte, dass die Reds ihn unbedingt behalten wollen.
WAS IST DER HINTERGRUND? Henderson wechselte im Sommer für rund 14 Millionen Euro zu Al-Ettifaq und unterschrieb einen Vertrag bis 2026. In England erntete er dafür viel Kritik. Unter anderem auch deshalb, weil er sich in der Vergangenheit oft mit der LGBTQIA+-Community solidarisierte und Homosexualität beispielsweise in Saudi-Arabien mit der Todesstrafe sanktioniert werden kann.
WAS WURDE GESAGT? "Wenn ich nicht spiele, kann das, wie jeder und vor allem der Trainer weiß, schwierig für mich sein", sagte Henderson über seine sportlichen Beweggründe: "Vor allem, wenn ich schon so lange bei einem Verein bin und Kapitän der Mannschaft war." Auch mit Blick auf die Europameisterschaft 2024 wolle er nicht auf der Bank sitzen.
Als Al-Ettifaq anfragte, habe er zudem das Gefühl gehabt, "dass sich mein Stellenwert oder der Wunsch. dass ich bleibe, beim Manager und innerhalb des Vereins vielleicht geändert hatte". Das habe er akzeptieren müssen. "Wenn einer dieser Leute zu mir gesagt hätte: 'Jetzt wollen wir, dass du bleibst', dann würden wir dieses Gespräch nicht führen", führte der 33-Jährige weiter aus: "Aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass der Verein oder irgendjemand will, dass ich bleibe."
Dass er nur wegen des Geldes nach Saudi-Arabien wechselte, dementierte Henderson: "Man kann mir glauben oder nicht, aber in meinem Leben und in meiner Karriere war Geld noch nie eine Motivation. Niemals." Medial wurde berichtet, dass er jetzt umgerechnet rund 816.000 Euro pro Woche verdienen würde. Damit konfrontiert, fing Henderson an zu lachen und berichtigte: "Die Zahlen sind einfach nicht wahr. Aber wie gesagt, es musste für uns auch finanziell klappen." Er verdiene dennoch "gutes Geld" in Saudi-Arabien.
Nächstes Spiel
Die Kritik aus der LGBTQIA+-Community, dass er sich mit dem Wechsel von ihr abgewendet hätte, habe ihn wiederum verletzt. "Ich verstehe die Frustration. Ich verstehe den Ärger", so Henderson: "Alles, was ich sagen kann, ist, dass es mir leid tut, dass sie sich so fühlen." Es sei nie seine Intention gewesen, jemanden zu verletzen.
DIE BILDER ZUR NEWS:
GettyGetty ImagesGetty ImagesWIE GEHT ES JETZT WEITER? In der Saudi Pro League absolvierte Henderson bisher vier Spiele für Al-Ettifaq, in denen er jeweils als Kapitän auflief und zwei Vorlagen beisteuerte. Nach der Länderspielpause trifft der Engländer mit seinem neuen Klub auf den zehntplatzierten Abha Club.