Sie hat für eine Mannschaft weitreichende Folgen und wird im Fußball deshalb nach Möglichkeit vermieden: Wann sieht sich der Schiedsrichter gezwungen, einen Spieler des Feldes zu verweisen, und welche Strafen kann eine Rote Karte nach sich ziehen?
In diesem Artikel erklären wir Euch eine der Grundlagen des Regelwerks.
Wann zeigt der Schiedsrichter eine Rote Karte?
Die Rote Karte steht für einen Platzverweis und ist somit die härteste Strafe im Fußball. Sie wird meist bei einem schweren Verstoß gegen die Regeln gezeigt; dies kann ein grobes Foulspiel, eine Tätlichkeit oder eine Beleidigung sein. Zudem wird die Rote Karte auch verhängt, wenn eine klare Torchance des Gegners durch eine "Notbremse" vereitelt wird.
Der Schiedsrichter darf Gelbe und Rote Karten ab dem Betreten bis zum Verlassen des Feldes verhängen. Gemäß des International Football Association Board (IFAB), einem internationalen Gremium, das Änderungen der Fußballregeln beschließt, können diese aber nur Spielern, Einwechselspielern, ausgewechselten Spielern oder Teamoffiziellen gezeigt werden.
gettyWelche Folgen ergeben sich aus einer Roten Karte?
Der betroffene Spieler muss nach einer Roten Karte sofort das Feld verlassen und seine Mannschaft die restliche Begegnung in Unterzahl bestreiten. Nach einem Platzverweis ist der Spieler für mindestens das folgende Spiel gesperrt, in einigen Fällen kann eine Rote Karte aber auch eine längere Sperre oder zusätzliche Strafen nach sich ziehen.
Das Strafmaß richtet sich nach der Schwere des Vergehens und der Frage, ob Vorstrafen vorliegen. Die häufigsten Strafarten sind Spielsperren und Geldstrafen; sie können nebeneinander verhängt und zur Bewährung ausgesetzt werden. Es wird zwischen unsportlichem Verhalten, rohem Spiel gegen den Gegner und einer Tätlichkeit gegen den Gegner unterschieden.
Unter unsportlichem Verhalten versteht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) leichtere Vergehen, die eine Sperre von einem Spiel bis höchstens sechs Monate nach sich ziehen. Rohes Spiel umfasst alle rücksichtslosen Kämpfe um den Ball, bei denen der Gegner verletzt oder gefährdet wird, und bedeutet eine Sperre von mindestens zwei Wochen bis zu sechs Monaten.
Eine Tätlichkeit ist gegeben, wenn der Spieler gewollt mit körperlicher Gewalt gegen einen Gegner vorgeht, und begründet eine Sperre von mindestens sechs Wochen bis zu sechs Monaten. Hat der Schiedsrichter ein Vergehen übersehen, das als krasse Sportwidrigkeit auszulegen ist, kann das Sportgericht den Spieler zudem auch ohne eine Rote Karte verurteilen.