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Der Bad Boy schlägt zu: Als Roy Keane in der Kabine einen Teamkollegen ausknockte


HINTERGRUND

16 Jahre lang war Roy Keane Fußball-Profi - und in denen machte er es sich erst zur Aufgabe, sich einen Ruf als eisenharter Spieler, der vor nichts zurückschreckt, zu erarbeiten. Diesen Ruf verteidigte er bis zum Ende seiner Karriere. Aber auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn im Jahr 2006 zementierte er das Bild vom schlechtgelaunten und Klartext sprechenden Typen, der mittlerweile TV-Experte ist.

Dass dieses Image hundertprozentig der Realität entspricht, kann Gabriel Heinze bestätigen. Der Argentinier kickte zwischen 2004 und 2007 bei den Red Devils und bekam es dabei schmerzvoller mit dem Iren zu tun, als er es sich gewünscht hatte.

Heinze wehrt sich gegen die Keane-Beleidigungen

Zehn Jahre nach dem Ende seiner Zeit in Manchester erzählte der Außenverteidiger im argentinischen Fernsehen von einem Zwischenfall mit Keane, der ihm lebhaft in Erinnerung geblieben ist. "Wir hatten ein Spiel verloren und ich bin als Erster in die Kabine, Roy Keane als Zweiter. Ich wollte mit niemandem reden, denn wir hatten ja verloren", blickte Heinze zurück. Der Argentinier redete nicht - dafür Keane umso mehr. "Ich habe kein Englisch verstanden, nur die Schimpfwörter. Ich hörte von Keane dauernd meinen Namen und 'F*** off'", ergänzte er.

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"Ich habe verstanden, dass das übel war und habe mich vor ihn gestellt, dieses Manchester-Idol, und habe gesagt 'F*** off'", berichtete Heinze. Mit dieser Antwort hatte Keane nicht gerechnet - und Heinze nicht mit dessen Reaktion darauf. "Ich kann mich nicht daran erinnern, was dann passiert ist", gestand er. Auf die Nachfrage des Journalisten, ob er vom Iren ausgeknockt worden sei, entgegnete er 'Ja, ja'.

Es wäre eigentlich zu erwarten, dass Keane wegen dieses Streits nun kein gutes Wort mehr über Heinze verliert, doch erstaunlicherweise ist genau das Gegenteil der Fall. Der Mut, sich in der Kabine zu wehren, muss Keane beeindruckt haben, denn im zweiten Teil seiner Autobiographie 'The Second Half', die 2014 erschien, nennt er Heinze einen "guten Typen" - und noch mehr: "Er war ein übler P***** im Training", schrieb er über den Verteidiger. Und das darf in der Welt des schlechtgelaunten Roy Keane als riesiges Kompliment gewertet werden.

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