WAS IST PASSIERT? Max Kruse, seit vergangenem Sommer beim Zweitligisten SC Paderborn aktiv, hat sich zu seinen beiden Ausbootungen bei der deutschen Nationalmannschaft geäußert.
WAS IST DER HINTERGRUND? Kruse hatte im Mai 2013 für das DFB-Team debütiert, stand dann auch bei den folgenden Länderspielen regelmäßig im Aufgebot. Für die letztlich bekanntlich sehr erfolgreiche WM 2014 wurde er aber nicht nominiert.
WAS WURDE GESAGT? Wie es dazu kam, darüber sprach Kruse nun in seinem YouTube-Format "Die Kruses". "Ich wurde, glaube ich, zwei Tage vor der Nominierung kontaktiert. Sie sagten mir, dass sie mit mir ein Kurzporträt für die Weltmeisterschaft drehen wollen. Da wurde mir natürlich nicht gesagt, dass ich dabei bin. Das hieß für mich aber, dass ich wohl im 30-Mann-Kader bin", erzählte Kruse.
Am Abend vor der WM-Nominierung erhielt er vom damaligen Bundestrainer Joachim Löw dann aber doch eine Absage. "Max, du bist nicht dabei", habe Löw ihm mitgeteilt. "Das war bis jetzt ein prägender Moment in meiner Karriere."
Die Nachricht habe ihn sehr getroffen, gab Kruse zu. "Keine Ahnung, warum man erst gesagt hat, man will mit mir drehen, und sich die Meinung über die letzten zwei Tage gedreht hat. Wir werden es wohl nie herausfinden. Mir hat das natürlich auch im Nachhinein keiner erzählt." Seine Stimmung sei deswegen "komplett im Arsch" gewesen.
Nach der WM wurde er im Oktober 2014 dann wieder berufen, lieferte bei drei Länderspielen in Folge gegen Irland, Gibraltar und Spanien jeweils einen Assist. Bis zum November 2015 war er stets Teil des Kaders, kurz vor der EM 2016 folgte aber die zweite Ausbootung.
Für die beiden Länderspiele gegen England und Italien im März 2016 sollte er trotz einiger Schlagzeilen wegen "privater Geschichten" eigentlich erneut nominiert werden. Löw habe ihm kurz zuvor in einem Telefonat gesagt: "Max, alles gut, was du privat machst, ist deine Sache. Pass einfach nur ein bisschen auf in den nächsten Tagen."
In jenen Tagen vor der Zusammenkunft der Nationalmannschaft feierte Kruse dann noch seinen 28. Geburtstag in einem Club in Berlin. Dort rückte ihm eine Journalistin auf die Pelle und machte ein Foto von ihm. Er habe dabei seine Hand vor ihre Kamera gehalten, sei danach über die Barriere gestiegen und habe sie gebeten, das Foto zu löschen. "Das war die ganze Geschichte, mehr war da nicht", betonte der heute 35-jährige Offensivspieler. Doch "am nächsten Morgen hieß es, ich hätte ihr das Handy aus der Hand geschlagen."
Montagabends habe er daraufhin einen Anruf von Löw bekommen, in dem jener ihm mitteilte: "Ich habe doch gesagt, du sollst ein bisschen ruhig bleiben. Ich muss dich ausladen aufgrund der Vorfälle. Dann war die Geschichte in dem Moment auch wieder gegessen. Ich konnte auch nicht mehr viel erklären", so Kruse.
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