Der französische Meister OSC Lille zieht einen Verkauf des früheren Bayern-Profis Renato Sanches in Betracht. "Ich habe bereits mit ihm gesprochen. Wenn es ein Angebot von einem großen Klub gibt, darf Renato gehen. Wir werden sehen, was passiert", sagte Klubpräsident Olivier Letang zu BFM Lille.
Der 24 Jahre alte Sanches war zuletzt aufgrund einer Meniskusverletzung sechs Wochen ausgefallen und hatte erst Anfang Oktober bei einem Kurzeinsatz im Ligaspiel gegen Olympique Marseille (2:0) sein Comeback gefeiert. Bei der 0:1-Niederlage im Auswärtspiel bei Clermont Foot am vergangenen Wochenende stand er bereits wieder in der Startelf. In der Meistersaison gehörte er zu den erweiterten Stammspielern.
Lille drücken erheblische Schulden
Lille drücken Schulden im Bereich von 200 Millionen Euro, im Sommer mussten deshalb bereits Leistungsträger wie Boubakary Soumare und Torwart Mike Maignan verkauft werden. Doch der Klub benötigt weitere Einnahmen. Der Marktwert von Sanches, der bei der EM 2016 zum besten Nachwuchsspieler gewählt wurde und anschließend beim FC Bayern nicht glücklich wurde, liegt laut transfermarkt.de bei 30 Millionen Euro. Vor seiner Verletzung wurde er mit Liverpool und Barca in Verbindung gebracht.
Im vergangenen Dezember hatte der damalige Präsident und Eigentümer Gerard Lopez den OSC Lille verlassen, ein luxemburgischer Investmentfonds hatte den Klub übernommen und Letang als neuen Präsidenten installiert. Dieser soll den Verein sanieren.
Aufgrund des Sparkurses hatte auch Erfolgstrainer Christophe Galtier den Klub Richtung Nizza verlassen, unter Nachfolger Jocelyn Gourvennec belegt Lille derzeit nur Rang elf in der Ligue 1.