Ein Abgang des langjährigen Bayern-Verteidigers David Alaba im kommenden Sommer nimmt immer konkretere Formen an. Während der FC Barcelona nicht über die finanziellen Mittel verfügt, einen Transfer zu realisieren, gilt Rivale Real Madrid aktuell als potenzieller Abnehmer für den Österreicher. Problematisch dürften jedoch Alabas Gehaltsforderungen sein.
Nach Informationen von Goal und SPOX verlangen Alaba und dessen Star-Berater Pini Zahavi ein jährliches Salär von 13 Millionen Euro netto. Eine Summe, die Alaba zum alleinigen Top-Verdiener des spanischen Rekordmeisters avancieren ließe. Bislang wird diese Ehre Kapitän und Identifikationsfigur Sergio Ramos zuteil. Der Spanier, der derzeit um ein neues Arbeitspapier buhlt, streicht rund zwölf Millionen Euro netto per anno ein.
Sergio Ramos liegt noch kein Angebot vor
Wie Goal und SPOX erfahren haben, liegt Ramos, dessen Kontrakt am Saisonende ausläuft, – Stand jetzt – kein Angebot für eine Vertragsverlängerung vor, allerdings liegt eine Einigung nach wie vor im Bereich des Möglichen. Anders als bei Alaba, über dessen Zukunft seit Monaten spekuliert wird. Bereits Anfang November vergangenen Jahres hatte FCB-Präsident Herbert Hainer in der BR-Sendung "Blickpunkt Sport" verraten, dass die Münchner ihr "sehr gutes Angebot" zurückgezogen hätten.
Zwar bemühte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kurz darauf noch die Metapher einer noch nicht verschlossenen Türe, doch mittlerweile ist auch diese allem Anschein nach gänzlich zugefallen. Zumindest glaubt auch Vorstand Oliver Kahn nicht länger an einen Verbleib. "Wir haben David Alaba den roten Teppich ausgerollt und sind an unsere Grenzen gegangen. David und speziell sein Berater Pini Zahavi sind nicht über diesen roten Teppich gegangen", sagte er kürzlich der SportBild.
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Nur Trainer Hansi Flick besitzt offenbar noch einen kleinen Funken Resthoffnung für eine Rolle rückwärts seines Triple-Garanten. "Er ist sehr wichtig für uns, auf und neben dem Platz. Er ist sehr beliebt und unterstützt junge Spieler", sagte er noch am Sonntag im Vorfeld der Bundesliga-Begegnung mit Mainz 05 bei Sky über Alaba. Mehr gebe es diesbezüglich derzeit aber nicht zu sagen.
Die von Hainer angesprochene Offerte, die von Alabas Seite abgelehnt wurde, soll sich auf ein jährliches Brutto-Gehalt von bis zu 20 Millionen Euro belaufen haben. Da Alabas Vertrag am Saisonende ausläuft, wäre der Defensivmann im Sommer ablösefrei zu haben, seit dem 1. Januar dieses Jahres darf er dementsprechend Gespräche mit Interessenten führen.
Berater brachte Alaba bei Real und Barca ins Spiel
Berater Zahavi brachte seinen Klienten nach Informationen von Goal und SPOX sowohl bei Real als auch bei Barca ins Gespräch. Die Blaugrana zogen sich jedoch recht schnell aus dem Poker zurück, da der Traditionsklub nicht imstande ist, die monetären Rahmenbedingungen für einen Deal zu garantieren.
Die heißere Spur führt in die spanische Hauptstadt. Wie die Sportzeitung Marca jüngst berichtete, sind die Verantwortlichen der Blancos bereit, Alaba rund zehn Millionen Euro netto zu zahlen, auch Trainer Zinedine Zidane soll einer Verpflichtung zugestimmt haben.
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Die Bereitschaft, Alabas und Zahavis 13-Millionen-Euro-Forderung nachzukommen, bringen die Madrilenen hingegen nicht auf. Einerseits würde man etablierte Spieler wie Ramos oder Karim Benzema vor den Kopf stoßen, sollte Alaba prompt zum Bestverdiener aufsteigen.
Andererseits griff Real in der Vergangenheit bezüglich der Gehälter neuverpflichteter Abwehrspieler nie derart tief in die Tasche. Dass der Verein für einen 28-Jährigen seine Marschroute ausgerechnet in schweren wirtschaftlichen Corona-Zeiten ändert, dürfte ausgeschlossen sein.
Ex-Präsident Uli Hoeneß schoss scharf gegen Alaba-Berater Zahavi
Verpokert sich Zahavi, der von Ehrenpräsident Uli Hoeneß aufgrund seiner angeblich utopischen Forderungen als "geldgieriger Piranha" tituliert wurde, erneut? Für Goal und SPOX war der 77-Jährige am Montag nicht erreichbar.
Das Hickhack um den gebürtigen Wiener zieht sich also wohl weiter hin. Neben Real wurden zuletzt immer wieder die englischen Schwergewichte Manchester United und Manchester City sowie Frankreich-Primus PSG mit Alaba in Verbindung gebracht. The Athletic zufolge sollen sich jedoch mindestens die Red Devils aus dem Rennen verabschiedet haben. Als Grund nannte das Portal die zu hohen Gehaltsforderungen des Österreichers.