Mit Leidenschaft und ganz viel Herz: Der FC St. Pauli hat den großen Nachbarn Hamburger SV in einem intensiven Stadtderby erneut blamiert und zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze der 2. Liga erobert. Finn Ole Becker (27.) und Simon Makienok mit einem Doppelschlag (56. und 58.) trafen beim umjubelten 3:2 (1:1) für die ganz starken Kiezkicker am Millerntor, die Tore von Sonny Kittel (43.) und Robert Glatzel (77.) waren für den HSV viel zu wenig.
Für St. Pauli wurde damit "Freitag, der 13." zu einem echten Feiertag - die Braun-Weißen haben nun vier der letzten fünf Derbys gewonnen. Der vermeintlich größere HSV erlebte vor 10.003 Zuschauern ein verdientes Debakel und liegt nach drei Spieltagen nun bereits drei Punkte hinter St. Pauli auf Rang fünf. Und wartet nun schon seit 887 Tagen auf einen Sieg gegen den ungeliebten Nachbarn.
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Nach einer ganz starken Anfangsphase und mehreren Möglichkeiten brachte Becker St. Pauli hoch verdient in Führung. Das erst 21 Jahre alte Eigengewächs musste nach einer sehenswerten Kombination aus kurzer Distanz nur noch einschieben, die HSV-Abwehr schien nicht nur in dieser Situation leicht konfus.
Defensiv hatten die Rothosen immer wieder ihre Probleme mit den quirligen St. Paulianern, auch offensiv konnten sie sich nur selten durchsetzen. Einzig Bakery Jatta sorgte mit Einzelaktionen ab und an für so etwas wie Gefahr, so auch vor dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer. Der schnelle Angreifer aus Gambia lief sich gut frei, legte geschickt quer und Kittel verwandelte eiskalt. Ein zu diesem Zeitpunkt mehr als schmeichelhafter Treffer für den HSV.
Als sich dieser gerade zu berappeln schien, war jedoch Makienok zur Stelle. Der Sturmtank aus Dänemark setzte sich innerhalb weniger Sekunden zwei Mal gut durch und erzielte seine beiden ersten Saisontore. Glatzel sorgte mit seinem Treffer in der Schlussphase dann noch einmal für etwas Spannung.
"Es wird ein heißer Tanz", hatte Schultz vor der Partie prophezeit. Und er sollte Recht behalten, St. Pauli setzte alles auf Sturm und Drang. Der HSV fand kaum Antworten auf die Wucht der Hausherren und wurde von den gegnerischen Fans veräppelt, sie sangen: "Wer wird Deutscher Meister? HaHaHaHSV!"
St. Pauli vs. HSV (Hamburger SV) heute im TICKER: Die 2. Liga am Freitag
St. Pauli - Hamburger SV |
Endstand: 3:2 |
Tore | 1:0 Becker (27.), 1:1 Kittel (43.), 2:1 Makienok (55.), 3:1 Makienok (58.), 3:2 Glatzel (77.) |
Aufstellung St. Pauli |
Vasilj - Zander (82. Dzwigala), Medic, Ziereis, Paqarada - Becker (90.+1 Benatelli), Smith (64. Aremu), Hartel - Kyereh (90. Viet) - Makienok (65. Buchtmann), Burgstaller |
Aufstellung HSV |
Heuer Fernandes - Gyamerah (76. Vagnoman), Schonlau, David, Leibold - Kinsombi (70. Rohr), Reis (60. Suhonen), Meffert - Kittel (60. Kaufmann) - Jatta, Glatzel |
Gelbe Karten |
Schonlau (HSV, 2.), Paqarada (St. Pauli, 5.), Kinsombi (HSV, 66.), Dzwigala (St. Pauli, 84.), Kaufmann (HSV, 90.) |
SCHLUSSPFIFF | FC St. Pauli vs. HSV (Hamburger SV) 3:2 (1:1)
90.+2 | Sechs Minuten Nachspielzeit, da beschwert sich kein HSVer. Aber das ist in Ordnung, alleine Gyamerah wurde ja minutenlang behandelt.
87. Minute | Wo ist Wintzheimer? Schöne Vorlage für Jatta von Rohr, der Gambier setzt den Kopfball daneben. Man kann wahrlich nicht sagen, dass St. Pauli nichts zulässt.
82. Minute | Jatta gelingt nicht mehr viel und die HSV-Fans werden fragen, wieso denn der Wintzheimer nicht kommt. Einen Wechsel hat ja Tim Walter noch offen.
82. Minute | Auch die wird geklärt und bei St. Pauli hat Luca-Milan Zander Feierabend, Adam Dzwiga?a darf in Sachen Erhaltung der Führung mitarbeiten.
Getty80. Minute | Schöne Freistoßchance für den HSV links vom Strafraum. Aber Rohr kommt nicht entscheidend zum Kopfball, Leibold darf aber gleich eine Ecke nachlegen.
77. Minute | Was die Pauli-Abwehr auf den Außenbahnen aufführt, das geht aber auch auf keine Kuhhaut. Diesmal lässt man Sebastian Schonlau alleine, der wird schon nix gebacken bekommen. Tut er aber doch, er flankt genau auf Robert Glatzel. Der den Ball ganz fein verarbeitet und Nikola Vasilj bezwingt. Der hatte noch die Fingerkuppen dran, kann das Leder aber nur ins rechte Eck lenken und nicht um den Pfosten drehen.
77. Minute | St. Pauli vs. HSV heute im LIVE-TICKER | TOOOOOOR für Hamburg: Glatzel trifft zum 3:2
76. Minute | Da ist sofort klar, das wird nicht weitergehen für Jan Gyamerah, schwacher Trost für Werner, mit Josha Vagnoman kann er zumindest diese Position problemlos ersetzen.
73. Minute | Gyamerah wird nach einem Foul von Buchtmann behandelt, das gibt für die übrigen Akteure eine willkommene Trinkpause.
71. Minute | So einer müsste halt mal reingehen, dann könnten die Rothosen entgegen des derzeit gemalten Bildes doch noch die zweite Luft bekommen. Jatta hat im Strafraum recht freie Schussbahn, aber der geht noch nicht einmal knapp drüber.
69. Minute | Ich will Ihnen ja nicht die Spannung nehmen, aber ich halte es knapp 20 Minuten vor Schluss für undenkbar, dass der HSV ähnlich wie vor der Pause noch einmal zurückkommt. Und hier bahnt sich eine spezielle Niederlage an, denn anders an in frühen Fällen ist St. Pauli einfach auch von der individuellen Klasse besser besetzt. Etwas Spielglück mit dem 2:1 ausgerechnet in der stärkrsten HSV-Phase kam natürlich auch dazu.
63. Minute | Volles Pfund von Gyamerah aus der zweiten Reihe, aber einen Meter am rechten Pfosten vorbei. Aber das war zumindest mal ein HSV-Wachmacher.
62. Minute | Weiterhin Lücken in der Abwehr der Hausherren, aber das kann man sich heute tatsächlich erlauben. Schonlau nimmt an der Grundlinie den Kopf nicht hoch und passt scharf an Freund und Feind vorbei.
58. Minute | Und jetzt wird die heute nicht zweitligataugliche HSV-Abwehr abgeschossen. Deren Spezialität, Simon Makienok ignorieren. Aber auch den Vorlagengeber Jakov Medic, Heuer Fernandes ist einmal mehr chancenlos.
58. Minute | TOOOOOOOR für St. Pauli | Makienok trifft zum 3:1
55. Minute | Mitten in die Drangphase des HSV kippt die Partie erneut. Den Assist bekommt Becker, aber wie HSV-Innenverteidiger Jonas David gegen Simon Makienok links im Strafraum verteidigt, das ist komplett unterirdisch. Nämlich nur begleitend, aber nicht eingreifend, so kann Makienok ganz problemlos flach ins kurze Eck schießen.
55. Minute | St. Pauli vs. HSV heute im LIVE-TICKER | TOOOOOOR für St. Pauli | Makienok trifft zum 2:1
52. Minute | Hoppla, Medic läuft Jatta ganz rechts im Strafraum in die Hacken. Osmers winkt ab und der VAR mischt sich nicht ein. Eine Schwalbe war das garantiert nicht, schon eine Überraschung, dass es kein hochoffizielles Zeitlupenstudium gibt.
50. Minute | Quasi zur Bestätigung kommt man überhaupt nicht in den Zweikampf mit Jan Gyamerah auf der linken Seite.
50. Minute | Klingt jetzt etwas blöd bei einem Team, das in der Liga erst ein Gegentor kassiert hat, aber wenn St. Pauli aufsteigen will, dann werden sie sich defensiv deutlich verbessern müssen. Vor allem angesichts der enormen Konkurrenz in dieser Saison, so billig wie bei Bochum und Fürth vergangenes Jahr geht das garaniert nicht mehr.
47. Minute | Ohne Wechsel, aber mit keiner kleinen Chance für den HSV. Leibold flankt in den Stafraum, Glatzel kommt überraschend billig zum Kopfball und setzt diesen über das Tor.
46. Minute | Es geht weiter, die zweite Halbzeit im Hamburger Derby läuft!
Halbzeit | Und das ist aus braun-weißer Sicht absolut inakzeptabel. Der HSV wurde ab Minute 20 an die Wand gespielt, mit Burgstaller und Hartel haben die Kiezkicker offensive Bundesligaqualität. Hätte gut und gerne in einem gemütlichen 2:0 oder 3:0 resultieren können. Aber ein gab auch ein großes Defizit, von Jatta ließ man sich etliche Male überlaufen. Und der Gambier war einmal nicht nur schnell, sondern auch präzise. So kamen die Rothosen zu einem billigen Ausgleich, dennoch dürfte Trainer Walter in der Kabine jetzt deutliche Worte sprechen.
HALBZEIT | St. Pauli vs. HSV (Hamburger SV) heute im LIVE-TICKER | Spielstand: 1:1
44. Minute | St. Pauli hofft noch kurz auf Abseits, aber Jatta war im richtigen Moment gestartet.
43. Minute | Aus dem Nichts, aber andererseits auch nur so war es möglich. St. Pauli defensiv gegen Jatta wieder viel zu sorglos, Jatta wird es schon vergeigen. Macht er diesmal nicht, diesmal legt er perfekt rüber für Sonny Kittel. Der - wie oft schreibe ich das heute noch? - nur mehr einschieben muss.
43. Minute | TOOOOOOR für Hamburg | Kittel trifft zum 1:1
40. Minute | Wenn beim HSV was geht, dann nur über Flankenläufe. Da verteidigt St. Pauli weder auf rechts noch auf links gut. Ist aber bisher nicht schlagend, weil die finalen Pässe zur Mitte den Rothosen konsequent misslingen.
37. Minute | Ansonsten ist der HSV aber nicht zu einer Antwort fähig. Um nicht gleich das nächste Ding zu kassieren, steht man jetzt deutlich tiefer.
33. Minute | Und hier hätte ein Energieanfall von Jatta auf rechts fast den Ausgleich beschert! Er überläuft zwei Abwehrspieler, jetzt nur noch der präzise Pass zur Mitte, dann muss auch Kinsombi nur den Fuß hinhalten. Aber das ist einfach schlecht, weil es so einfach gegangen wäre. Und Jatta trotzdem den Ball aus so kurzer Distanz zu Vasilj passt.
Getty30. Minute | Der HSV hatte ja letzte Saison mit Terodde auch so ein Kaliber, hier fragt der interessierte Fußballbeobachter, wie kann man mit so einem Stürmer nicht aufsteigen? Spannend zu sehen, ob es diese Saison mit Schalke anders läuft. Zeitgleich hat der für Schalke wie Burgstaller hier einen Assist angeschrieben, auch im Parallelspiel führt die Heimelf daher mit 1:0.
27. Minute | Das hat sich sowas von abgezeichnet! Die HSV-Abwehr bleibt im Hühnerhaufenmodus, aber dieser Guido Burgstaller ist halt auch sowas von überqualifiziert für diese Liga. Er leitet die Szene ein, bekommt den Ball erneut auf links und legt Finn Ole Becker das Leder auf den Fuß. Bzw. der muss nur den Fuß hinhalten und das Spielgerät kullert über die Linie.
27. Minute | TOOOOOOOOOOOR für St. Pauli | Becker trifft zum 1:0
24. Minute | Und die dritte Großchance binnen weniger Augenblicke muss dann eigentlich sitzen. Im Lexikon findet man ab sofort unter "mutterseelenallein" ein Bild von Jakov Medic, der zum Kopfball hochsteigt. Und diesen zum Entsetzen seiner Mitspieler und 9300 Zuschauern am langen Pfosten vorbei setzt.
21. Minute | Die Gästeabwehr ist mit der Qualität von Hartel und Burgstaller überfordert, das zeigt sich in dieser Situation ganz deutlich. Hartel mit dem Steckpass in den Strafraum für Burgstaller, als spielten sie seit Jahren zusammen und nicht seit ein paar Wochen. Burgstaller kuckt Heuer Fernandes aus und trifft den linken Außenpfosten.
17. Minute | Das Spiel hat sich eingegroovt. Die Bälle werden länger in den eigenen Reihen gehalten, aktuell hat der HSV deutlich mehr Spielanteile. St. Pauli lauert auf die schnellen Tempogegenstöße, hier fällt Neuzugang Hartel positiv auf. Und dass die HSV-Abwehr Burgstaller konsequent doppelt, das hindert den Österreicher nicht vollständig an im Ansatz brenzligen Situationen.
14. Minute | Chance! Weil Kittel einen genialen Pass quer über das halbe Feld zu Jatta anbringt. Der geht an die Grundlinie und will dann Kinsombi bedienen. Klappt nicht gut, das ist ein Ball in den Rücken, der Mitspieler bekommt zwar noch den Fuß dran, aber keinen kontrollierten Abschluss. So fliegt das Leder über das Tor und Vasilj muss nicht eingreifen. Hätte er aus der kurzen Distanz aber wohl auch nicht machen können.
12. Minute | Sonny Kittel macht es selbst von rechts. Macht er nicht schlecht, bringt aber nicht den ersten Arbeitseinsatz für einen Torhüter am frühen Freitagabend.
11. Minute | Kittel holt für die Rothosen die erste Ecke heraus, mal sehen, was das gibt.
8. Minute | Alles so, wie wir es erwartet haben. Voller Einsatz, jeder Ball ist umkämpft. Aber eben auch eine Passquote von gefühlt unter 20 Prozent, was natürlich der prächtigen Stimmung auf den Rängen keinen Abbruch tut. Klar, auf St. Pauli wird sowieso Fußball mehr gearbeitet denn gespielt. Und an ordnende Hände im HSV-Mittelfeld wie Jarolim oder Ze Roberto, das ist nur ein Schwelgen in längst vergangenen Zeiten.
5. Minute | St. Pauli vs. HSV heute live im TICKER | Gelbe Karte für Paqarada (St. Pauli)
5. Minute | Und das ist haargenau dasselbe. Gelbe Karte für Leart Paqarada nach Trikotzupfer gegen Glatzel.
2. Minute | St. Pauli vs. HSV heute im LIVE-TICKER | Gelbe Karte für Schonlau (HSV)
2. Minute | Und es beginnt genauso hektisch, wie wir es erwartet haben. Und auch gleich eine Gelbe Karte für HSV-Kapitän Sebastian Schonlau. Kurzer Griff an die Hüfte von Makienok, das nennt sich taktisches Foul und kann entsprechend sanktioniert werden.
1. Minute | Und los geht's! Das Derby zwischen St. Pauli und dem HSV läuft!
Vor Beginn | Über die fußballerischen Qualitäten beim HH-Derby in den letzten Jahren, da kann man wie erwähnt geteilter Meinung sein. Aber hitzig und rassig war es eigentlich immer, deshalb hat die DFL mit Harm Osmers aus Hannover auch eine Spitzenkraft 150 km Richtung Norden beordert. Ebenso bekannt ist der eingeteilte VAR, das ist Günter Perl, der aus dem Süden der Republik nach Köln gereist ist und die Jalousien im dortigen Keller zugezogen hat, damit er auch alles ganz genau überprüfen kann.
Vor Beginn | Blicken wir auf das Umfeld, die gute Nachricht lautet natürlich, dass Zuschauer zugelassen sind. 9.300 Paulianer und 700 HSVer, das schmerzt natürlich dem Schatzmeister der Kiezkicker, aber 10.000 ist besser als 0, in Zeiten wie diesen kann man das nicht oft genug betonen. Das Wetter ist super, Sonne und 24 Grad im Moment.
Getty / GoalVor Beginn | Die Tagesform ist bei beiden Rivalen exakt gleich, Pokal hab ich ja schon erwähnt, in der Liga haben beide je einen Sieg und ein Remis zu Buche stehen. Punkte gelassen wurden gegen den Osten, der HSV patzte zuhause gegen Dresden und St. Pauli konnte allerdings mit einem Punkt in Aue gut leben. Dass der HSV 2. Liga (bisher) nicht kann, das zeigt sich besonders an den letzten Derbyergebnissen, drei Niederlage und ein Unentschieden in den beiden Corona-Spielzeiten lassen die schwarz-weiß-blaue Seele vor Wut kochen.
Vor Beginn | Zwei Personalmaßnahmen hat auch HSV-Coach Tim Walter im Talon, hier überrascht ein wenig, dass er Wintzheimer auf die Bank setzt, der war zuletzt ja sehr brav. Sein Schicksal teilt Maximilian Rohr, die beiden Profiteure heißen Meffert und Jatta. Den rechten Verteidiger gibt weiter Jan Gyamerah, Josha Vagnoman als wohl wertvollster Kicker im HSV-Kader muss sich im Moment hinten anstellen.
Vor Beginn | Jetzt aber schnell zum heutigen Personal. Es steht bei St. Pauli wieder Vasilj zwischen den Pfosten, Dennis Smarsch hofft auf die 2. Pokalrunde. Ansonsten feiert im Mittelfeld Neuzugang Marcel Hartel seine Ligapremiere in Braun-Weiß, von Benatelli gibt es dafür aber keinen Like-Button, denn er muss auf der Bank Platz nehmen.
Vor Beginn | Das sollte diesmal hoffentlich anders werden, schließlich gehören erstmals seit Menschengedenken beide Hamburger Clubs zu den Topfavoriten der Liga. Selbst die alte Pokalregel, dass alle Hamburger Vereine am liebsten in Runde 1 ausscheiden, gilt nicht mehr. Der HSV hatte in Braunschweig nur zwischenzeitlich ein wenig Probleme, setzte sich letztlich aber ungewohnt locker durch. St. Pauli gewann in Magdeburg knapp mit 3:2, das war ein weiteres Mal Salz in Schalker Wunden streuen. Denn von allen Fehlentscheidungen in Königsblau der letzten Jahre, mit die krasseste war sicherlich, dass man Guido Burgstaller unbedingt loswerden wollte und noch mit einem Handgeld in Richtung Norden schickte.
Vor Beginn | Unterligaderby in der Hansestadt, da denkt der geneigte Fußballfan vor Ort erst einmal an Altona 93, aber mittlerweile hat man sich daran gewöhnt, dass der ehemals große HSV und der Kultklub vom Millerntor dies bestreiten. Und auch der alte Spruch der HSV-Fans "Was gewinnt Ihr nie? Ein Derby" galt nur von 1978 bis 2011, seitdem ist es absolut ein Duell auf Augenhöhe - und meist auch auf überschaubarem Niveau.
Vor Beginn | Und so beginnen die Rothosen: Heuer Fernandes - Gyamerah, David, Schonlau, Leibold - Meffert, Kinsombi, Reis - Jatta, Glatzel, Kittel.
Vor Beginn | Topspiel am Millerntor! Und hier sind die Aufstellungen. Wir beginnen natürlich mit dem gastgebenden FC St. Pauli: Vasilj - Zander, Ziereis, Medic, Paqarada - Smith, Becker, Hartel, Kyereh - Makienok, Burgstaller.
Vor Beginn | Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 3. Spieltages zwischen St. Pauli und dem HSV (Hamburger SV).
St. Pauli vs. HSV (Hamburger SV) heute live im TICKER: Die Aufstellung
Das ist die Aufstellung von St. Pauli:
Vasilj - Zander, Medic, Ziereis, Paqarada - Becker, Smith, Hartel - Kyereh - Makienok, Burgstaller
Der HSV setzt auf folgende Aufstellung:
Heuer Fernandes - Gyamerah, Schonlau, David, Leibold - Kinsombi, Reis, Meffert - Kittel - Jatta, Glatzel
St. Pauli vs. HSV im LIVE-TICKER: Die Opta-Fakten vor dem Derby heute
- Der FC St. Pauli ist gegen den Hamburger SV seit 4 Pflichtspielen ungeschlagen (3 Siege, 1 Remis) und verlor überhaupt nur eines der 6 Hamburger Derbys im Unterhaus. Nie zuvor seit Bundesliga-Gründung blieben die Kiezkicker so viele Hamburger Derbys ungeschlagen gegen die Rothosen.
- Der FC St. Pauli blieb in 6 Zweitligapartien gegen den Hamburger SV 4-mal ohne Gegentreffer. Der HSV blieb in der 2. Liga gegen kein anderes Team so oft torlos wie gegen St. Pauli.
- Zu Hause gewann der FC St. Pauli zuletzt 2-mal in Folge gegen den HSV und blieb dabei jeweils ohne Gegentreffer. Zuvor konnte der FCSP kein einziges von 10 Pflichtspielen am Millerntor gegen die Rothosen gewinnen und hielt nur ein einziges Mal die Null (4 Remis, 6 Niederlagen).
- St. Pauli und der HSV sind beide noch ungeschlagen in dieser Zweitligasaison (je 4 Punkte). Gegen den HSV könnten die Paulianer erstmals seit 2015 in den ersten 3 Spielen einer Zweitligasaison ungeschlagen bleiben – am Ende landeten die Kiezkicker damals auf Rang 4.
- Der FC St. Pauli gewann 7 der letzten 9 Heimspiele in der 2. Bundesliga (2 Niederlagen), so viele wie in den 22 Heimspielen zuvor zusammen. In diesem Kalenderjahr feierte kein anderer aktueller Zweitligist so viele Heimsiege im Unterhaus wie St. Pauli (8).
- Der Hamburger SV beendete am 1. Spieltag auf Schalke eine Sieglos-Serie von 4 Zweitligaspielen in der Ferne. Gegen den Stadtrivalen könnte der HSV erstmals in diesem Kalenderjahr zwei Auswärtsspiele in Folge gewinnen.
- St. Pauli blieb erstmals seit der Saison 2013/14 an den ersten beiden Zweitligaspieltagen ohne Gegentreffer. Gegen den HSV könnte die dritte Weiße Weste sin Serie folgen, dies gelang den Kiezkickern im Unterhaus zuletzt im April 2017 – zu Saisonbeginn nur 1997/98 (1. Gegentor am 4. Spieltag).
- Der Hamburger SV traf in jedem der letzten 13 Zweitligaspiele (insgesamt 27 Tore) – die längste aktive Trefferserie aller aktuellen Zweitligisten. Zuletzt torlos blieben die Rothosen im letzten Stadtderby gegen die Kiezkicker (0-1 im März).
- Daniel-Kofi Kyereh war in beiden bisherigen Zweitliga-Duellen mit St. Pauli gegen den Hamburger SV an einem Tor direkt beteiligt (1 Tor, 1 Vorlage) – im letzten Aufeinandertreffen schoss Kyereh den goldenen Siegtreffer zum 1-0 Derbysieg.
- Lieblingsgegner: Hamburgs Trainer Tim Walter hat bisher jedes seiner 3 Zweitligaduelle gegen St. Pauli gewonnen (2-mal mit Kiel und einmal mit Stuttgart) – gegen keinen anderen Verein spielte Walter im Unterhaus so oft und gewann immer.
FC St. Pauli vs. HSV (Hamburger SV) heute live im TV und LIVE-STREAM? Alle Infos zur Übertragung
St. Pauli vs. HSV heute ... | |
live im TV | Sky |
im LIVE-STREAM | Sky Go / Sky Ticket |
im LIVE-TICKER | Goal |
In der 2. Bundesliga wird heute der 3. Spieltag gespielt. In einem separaten Artikel auf unserer Seite erfahrt Ihr, wo das Derby zwischen St. Pauli und dem HSV heute live im TV und LIVE-STREAM läuft.
GettyFC St. Pauli vs. HSV (Hamburger SV) heute im LIVE-TICKER: Der Vorbericht zum Derby
Rund 10.000 Fans im Stadion, Flutlicht und selbst der Erste Bürgermeister "fiebert" mit - das Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV hält Hamburg in Atem. Prestige, Ehre Stolz - ausgerechnet am Freitag dem 13., geht es am Millerntor (18.30 Uhr/Sky) um mehr als nur drei Punkte.
"Es gibt kein anderes Thema mehr, das Kribbeln ist da", sagte St.-Pauli-Trainer Timo Schultz. Und Tim Walter, sein Gegenüber vom großen Rivalen, meinte: "In solchen Spielen geht es darum, seinen Klub und seine Farben würdig zu vertreten. Genau das wollen wir auf dem Platz zeigen."
Und gerade für den HSV wird es auch Zeit, dies in einem Derby mal wieder zu zeigen. Der vermeintlich schickere der beiden Klubs hat keines der vergangenen vier der für die Fans so wichtigen Stadtduelle gewonnen, der letzte Sieg datiert vom 10. März 2019 (4:0).
Doch dafür können sich die Kiezkicker "nichts kaufen", sagte Schultz, aber gerade die positiven Emotionen nach dem 1:0 im März nehmen sie natürlich mit in die 90 Minuten. "Wir erinnern uns noch sehr gut an die Gefühle, die wir nach dem Sieg hatten", sagte Schultz: "Wir werden maximal dafür investieren, genau das wieder erleben zu dürfen."
Stadtoberhaupt Peter Tschentscher (SPD) wird allerdings dem HSV die Daumen drücken, beim ehemaligen Bundesliga-Dino "fiebere ich schon mit", sagte er dem Hamburger Abendblatt: "Es geht bei mir schon in Richtung Fan." Neben Tschentscher dürfen noch 10.002 weitere Anhänger ins Stadion, 700 Karten gehen an HSV-Anhänger. Und die wollen Walter und Co. auf keinen Fall enttäuschen, Freitag der 13. soll dabei kein schlechtes Omen sein.
"Wer selbstbewusst ist, glaubt an die eigene Stärke – und nicht an den Aberglauben", sagte Walter, der den HSV endlich zurück in die Bundesliga führen soll: "Wir wollen dominant und intensiv zu Werke gehen, zudem immer die nötige Bereitschaft zeigen. Wer am Freitag keinen Mut an den Tag legt, wird den Kürzeren ziehen."
Gerade die Sache mit dem Mut war beim HSV zuletzt im Derby allerdings so eine Sache. Der verging den Rothosen nämlich ziemlich schnell im bisher letzten Aufeinandertreffen, doch unter Walter soll ja alles anders werden. "Es wird ein heißer Tanz", sagte Schultz. Vermutlich auch auf den Rängen und rund ums Stadion, die Polizei ist entsprechend vorbereitet. Und so appellierte Schultz: "Wir wollen die sportliche Rivalität auf dem Platz ausleben, ich hoffe auch in einer entsprechenden Atmosphäre, aber so, dass alles im Rahmen bleibt."
Quelle: SID
St. Pauli vs. HSV (Hamburger SV) im LIVE-TICKER: Das Derby heute in der 2. Liga im Überblick
- Partie: FC St. Pauli - Hamburger SV
- Anpfiff: Freitag, 13. August, 18.30 Uhr
- Ort: Millerntor-Stadion (Hamburg)